Die Wanderung beginnt am Parkplatz an der D84, der einzigen Straße auf man im Norden die Insel überqueren kann. Aber schon die Anfahrt mit den vielen Kurven ist durchaus lohnenswert. Von Osten her passiert ihr eine imposante Schlucht und im Westen gibt es herrliche Ausblicke in Richtung Porto und Westküste.

Der Weg zum Lac de Ninu ist gut markiert, zuerst etwas breiter dann zunehmend schmaler. Im Kiefernwald am ersten Teil des Wegs ist es im Sommer angenehm kühl. Parallel zum Colga-Bach kommt ich an der verlassenen Bergerie de Colga vorbei.
Dann wird der Weg felsiger und steiler aber dafür gibt es wunderschöne Ausblicke auf die andere Talseite, die Paglia Orba (2525 m) und links davon das Capu Tafunatu. Es gibt zwei kurze Kletterpassagen, die aber einfach zu überwinden sind.

Angekommen an der Bocca a Stazzona ist der Blick auf den Lac de Ninu und die umliegenden Berge überwältigend. Der See ist umgeben von saftigen Pozzi-Wiesen und im Hintergrund thront eine weitere Bergkette mit dem Monte Rotondo. Der See ist bis zu 11 m tief und hier entspringt der mit 89 km zweitlängste Fluss Corsicas, der Tavignano. Er mündet bei Aléria an der Ostküste ins Meer.

Wer möchte, kann runter zum See und rasten, oder auf der linken Seite des Tavignano ein Stück des berühmten GR20 bis zum Ende der Hochebene gehen. Der Abstieg in der ersten Tour folgt der gleichen Strecke wie der Aufstieg.

In der zweiten Tour-Variante müsst Ihr den Fluss überqueren und trefft auf der anderen Seite auf den ehemaligen GR20, der dann wieder in die aktuelle Variante mündet. Hier offenbaren sich immer wieder viele schöne Ausblicke auf die corsische Bergwelt. Wenn Ihr dem GR20 für ca. 8,5 km in Richtung Norden folgt, kommt Ihr am Ende über einen Forstweg wieder zum Ausgangspunkt zurück.