Nicht nur die meiner Meinung nach weltbesten Moules Frites im Restaurant Le Nautic in Calvi sind nach der Halbinsel benannt. Der nördlichste Teil Corsicas, der Finger wie man so schön sagt, hat auch fürs Mountainbike einiges zu bieten.

Die Küstenstraße an der Steilküste auf der Westseite ist außerhalb der 2 Monate Hauptsaison wenig befahren und es gibt viele Möglichkeiten ans Meer runter zu fahren oder einen Abstecher in die Berge zu machen. Auch lohnt es sich die malerischen, oft an die Felsen gebauten Dörfer anzusehen.

Nonza zum Beispiel ist eines der schönsten Dörfer Corsicas mit einem grau schimmernden Steinstrand unterhalb. Die Farbe kommt vom Abraum des Asbest Abbaus, der hier bis 1965 betrieben wurde. Zum Baden gibt es sicher besser geeignete Orte auf Corsica, auch wenn es nicht mehr gefährlich sein soll. An der Industrieruine kommt man vorbei, wenn man weiter nach Norden fährt. Zeitweise waren hier bis zu 400 Menschen beschäftigt.
Die Steilküste bietet im weiteren Verlauf immer wieder wunderschöne Ausblicke und die Dörfer laden auf eine kurze Rast bei einem Kaffee ein.

Die erste Tour führt weiter nach Norden und überquert dann die Halbinsel. Auf der anderen Seite gibt es schöne Wege durchs Buschland mit fantastischen Ausblicken. Wenn man die Tour auf die Art fährt ist einiges an Kraftreserven für die zweite Überquerung des Cap Corse notwendig. Von 0 auf 959 Meter, zuerst recht flach, dann immer steiler. Der unbefestigte Weg ist mit dem MTB aber gut befahrbar. Insgesamt kommen auf dieser Tour fast 2200 Höhenmeter zusammen.
Oben am Col Saint-Ghjuvanni befindet sich die Chapelle Saint-Jean, eine kleine Trockensteinkirche. Die Ausblicke von hier aus sind fantastisch – nach Osten Ist Elba deutlich zu sehen und nach Westen Calvi bei klarem Wetter.
Die Abfahrt auf der Westseite erfordert noch etwas Konzentration, denn der Weg ist sehr steinig bis man bei Olcani wieder die befestigte Straße erreicht.

Die zweite Tour führt ebenfalls zum Col San Ghjuvanni mit dem fantastischen Ausblick, aber von der Westseite her auf unbefestigten Wegen durch die Macchia Auf dem Rückweg fährt man die kleine Straße hinunter ans Meer nach Albo. Mit über 1500 Höhenmetern ist aber auch die Tour als schwer einzustufen und das Abendessen kann ruhigen Gewissens genossen werden.